Kap Hoorn / Ushuaia
Kap-Hoorn-Passage - Ushuaia
Ein Abenteuer am Ende der Welt: Kap Hoorn und Ushuaia
Es gibt Orte auf dieser Welt, die eine magische Anziehungskraft ausüben – nicht nur wegen ihrer wilden Schönheit, sondern auch wegen der Geschichten, die sie erzählen.
Kap Hoorn ist so ein Ort. Seit Jahrhunderten trotzen Seefahrer seinen unbändigen Naturgewalten, und jetzt haben auch wir das Privileg, diesen legendären Punkt zu umrunden.
Die See ist heute ruhig, fast zu ruhig für diesen geschichtsträchtigen Ort. Vor zwei Tagen tobte hier noch ein Orkan mit Windgeschwindigkeiten von 120 km/h, doch nun gleiten wir sanft über das Wasser. Für einen Moment verstummen die Maschinen der AIDAsol, und eine beinahe ehrfürchtige Stille legt sich über das Schiff. Nur das leise Rauschen der Wellen begleitet uns, als wir das Kap passieren – den südlichsten Punkt unserer Weltreise. Ein Sonnenuntergang taucht den Horizont in flammendes Orange und tiefes Violett, als wollten die Elemente uns für den friedlichen Moment entschädigen. Gänsehaut.
Doch das eigentliche Highlight wartet noch: Die Crew unter Führung der Staffkapitänin besucht die Familie des Leuchtturmwärters – eine jahrzehntealte Tradition. Wir bringen Proviant, sie schenken uns Erinnerungen. Ein Händedruck hier, ein Lächeln dort – eine Begegnung, die zeigt, wie klein die Welt sein kann, selbst am Ende der Welt.
Als die Sonne sich verabschiedet, brechen wir auf nach Ushuaia. Ein kurzer Stop in Nacht in Puerto Williams für die chilenischen Einreiseformalitäten, dann erreichen wir am Morgen die südlichste Stadt der Welt - Ushuaia.
Wildnis, Wind und Abenteuer in Patagonien
Ushuaia – Tor zur Antarktis, Ausgangspunkt für Expeditionen, ein Ort, an dem die Natur den Ton angibt. Heute stehen Abenteuer auf dem Programm: eine Jeep-Tour durch die unberührte Wildnis Patagoniens und, wenn das Wetter mitspielt, eine Kajaktour. Doch schon am Morgen bläst der Wind so stark, dass wir unsere Pläne anpassen müssen. Statt im Kajak über den Lago Escondido zu paddeln, steigen wir in ein Schlauchboot – und selbst das wird zur Herausforderung.
Zunächst führt uns die Route durch Ushuaia. Die Stadt ist rau, geprägt vom Meer und den Bergen, gleichzeitig voller Leben. Doch kaum haben wir die letzten Häuser hinter uns gelassen, öffnet sich eine andere Welt: endlose Weiten, schneebedeckte Gipfel und tiefblaue Seen. Die Ruta Nacional 3 führt uns vorbei an spektakulären Panoramen, die mit jedem Kilometer wilder werden.
Am Lago Escondido tauschen wir den festen Boden gegen das Schlauchboot. Der Wind zerrt an den Wellen, und jede Bewegung auf dem Wasser fühlt sich an wie ein Tanz mit den Elementen. Adrenalin mischt sich mit Staunen – ein Moment purer Intensität. Weiter geht es durch dichte Wälder und über holprige Wege zum Lago Fagnano, wo ein rustikales Mittagessen in der Wildnis auf uns wartet. Feuerholz knistert, der Duft gegrillten Fleisches liegt in der Luft, und für einen Augenblick scheint die Zeit stillzustehen.
Doch Patagonien hält noch eine Überraschung bereit: Ein Besuch auf einer Husky-Farm. Die Hunde sind genauso energiegeladen wie die Landschaft um sie herum – kraftvoll, wild, voller Lebensfreude. Sie begrüßen uns mit leuchtenden Augen und wedelnden Schwänzen, bereit für ein Rennen durch die Kälte, es ist aber Frühling in Paatagoien.
Den Tag lassen wir in Ushuaia ausklingen. Ein Spaziergang durch die Stadt, ein Blick auf die Expeditionsschiffe, die sich bereit machen für die Reise in die Antarktis. Und dann? Ein Sonnenuntergang, wie ihn nur die raue Natur Patagoniens erschaffen kann: der Himmel brennt in tiefem Rot, als wollte er sich mit einem letzten großen Finale verabschieden.
Momente, die bleiben
Was macht eine Reise unvergesslich? Sind es die Orte, die wir besuchen, oder die Geschichten, die wir dort erleben? Ushuaia und Kap Hoorn haben uns beides geschenkt: eine Natur, die ehrfurchtgebietend ist, und Begegnungen, die berühren.
Und jetzt? Weiter geht’s. Denn hinter jedem Horizont wartet ein neues Abenteuer. Bist du bereit?